Geben Sie unten Ihre E-Mail-Adresse ein, um unseren Newsletter zu abonnieren:
Do we know you ?
Yes
ZURÜCK

Gesichtsschmerzen aus zahnmedizinischer Sicht

Orofazialer Schmerz: Ursachen und Behandlungsmaßnahmen

von Orehab Minds
28. July 2020

Schmerzen im Gesicht sind äußert vielfältig und können die Betroffenen stark beeinträchtigen. Viele, ganz unterschiedliche Ursachen sind bekannt, die mit Schmerzen im Gesicht (orofaziale Schmerzen) einhergehen. Gerade deswegen müssen solche Schmerzen exakt abgeklärt werden und soweit möglich ursächlich (kausal) behandelt werden [1]. Lesen Sie hier, welche Ursachen Gesichtsschmerzen auslösen können.

Häufig auftretende Schmerzarten

Zu den häufigsten Arten der Schmerzen im Bereich des Gesichts gehören ausstrahlende Schmerzen, die von betroffenen Zähnen oder Nebenhöhlen ausgehen. Ausstrahlend bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Schmerz an einer Stelle wahrgenommen wird, die nicht mit der Lokalisation des Schmerzauslösers zu tun hat. Auch pathologische Veränderungen in den Augen können zu ausstrahlenden Schmerzen führen, u.a. bei einem Ansteigen des Augeninnendrucks oder bei degenerativen Erkrankungen des Auges wie dem Glaukom [2].

Auswirkungen von Schmerzen

Chronische Gesichtsschmerzen führen oft zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Sie können zu einem veränderten, übersteigerten Schmerzverhalten führen, zu psychopathologische Symptome wie Depressionen, Angststörungen und schlussendlich sogar zu Persönlichkeitsstörungen. Auch kann eine soziale Isolierung erfolgen.

Viele Ursachen sind möglich

Jeder Schmerz im Gesichtsbereich (auch orofazialer Schmerz genannt) muss exakt abgeklärt werden und immer soweit möglich frühzeitig kausal behandelt werden. Das interdisziplinäre Team unter Einbindung des Zahnarztes muss durch die intensive und gezielte Zusammenarbeit eine exakte Diagnose stellen und die therapeutischen Maßnahmen gezielt und zeitnah einleiten [6]. 

Häufige Auslöser für Gesichtsschmerzen

Der Trigeminus Nerv ist der 5. Hirnnerv, der die Kaumuskulatur innerviert und viele Areale des Gesichts sensorisch versorgt. Im Falle einer Neuralgie können sehr unangenehme Schmerzattacken vorkommen. Eine andere Erkrankung, die die Nerven betrifft, ist eine nach einer Herpeserkrankung auftretende Gesichtsrose. Am Rumpf wird diese Erkrankung als Gürtelrose bezeichnet. Die als postherpetische Zosterneuralgie auftretende Erkrankung kann äußerst unangenehm sein [3]. 

 

Auch die Craniomandibulären Dysfunktionen sind oft mit zeitweiligen oder dauerhaften Schmerzzuständen einhergehend, oft begleitet von Bewegungseinschränkungen des Unterkiefers und häufig in Abhängigkeit vom Kauen. Schlussendlich sind noch die idiopathischen Gesichtsschmerzen zu nennen, die auftreten, ohne dass eine Ursache feststellbar ist [4]. 

Interdisziplinäre Herangehensweise für die Behandlung

In der wissenschaftlichen Literatur sind auch Begriffe wie der atypische Gesichtsschmerz und die Myoarthropathie bekannt. Während die Myoarthropathie oft zur Gruppe der CMD gezählt wird, so ist der atypische Gesichtsschmerz durch folgende Symptome gekennzeichnet:

  • die Schmerzen treten täglich auf
  • der Schmerz besteht üblicherweise den gesamten Tag
  • meist ist der Schmerz auf eine Gesichtshälfte beschränkt eine Ausstrahlung in den
  • Ober- bzw. Unterkiefer ist möglich, genauso wie ein Ausstrahlen in andere Gesichtsregionen, den Rachen oder den Nacken 
  • sensorische Ausfälle sind selten [5]

Psychosoziale Faktoren nicht ausschließen

Beachtet werden müssen auch psychosoziale Faktoren. Und es muss eine mögliche, gleichzeitig bestehende Angststörung und Depression bei der fachärztlichen Beurteilung berücksichtigt werden. Bei einer kausalen Therapie wird die Ursache behandelt und eine Schmerzfreiheit erzielt. Dies ist jedoch nicht in jedem Fall möglich. Betroffene müssen teilweise einer symptomatischen Behandlung zur Schmerzreduktion in Kombination mit Verhaltensanweisungen unterzogen werden. 

Ein gesamtgesundheitliches Behandlungskonzept bringt Lösungen

Werden zahnmedizinische Verfahren und Methoden zum Stressmanagement inklusive Hinweise zur Entspannungstechniken kombiniert, dann können durchaus stabile und langfristige Behandlungseffekte erzielt werden [6]. 

 

 

Bleiben Sie gesund! 

 

 

Ihr Orehab Minds-Team 

 

1 Türp JC et al. Praxisnahe diagnostische Klassifikation orofazialer Schmerzen. Schweiz Monatsschr Zahnmed 114.5; 459 (2004) 

 

2 Geißler K und Guntinas-Lichius O Differenzialdiagnostik des Kopfschmerzes. Laryngo-Rhino-Otologie 93.06; 405-421 (2014) 

 

3 Wirz S et al. "Versorgung von Patienten mit chronischem orofazialem Schmerz." Der Schmerz 17.5; 325-331 (2003) 

 

4 Palla S Myoarthropathischer Schmerz: oft verkannt. Der Schmerz 17.6; 425-431 (2003) 

 

5 Demmel HJ und Daubländer M Orofaziales Schmerz-Dysfunktionssyndrom und atypischer Gesichtsschmerz. In: Egle UT, Hoffmann

 

6 SO, Lehmann KA, Nix WA (Hrsg): Handbuch Chronischer Schmerz. Stuttgart, New York: Schattauer 496-504 (2002)

 

7 Frick E und Seidl O Zur Psychosomatik des chronischen orofazialen Schmerzsyndroms. PPmP-Psychotherapie· Psychosomatik· Medizinische Psychologie 55.03/04; 191-199 (2005) 

Anmelden
Passwort vergessen?
noch keinen Account?
Jetzt registrieren
Registrieren


Persönliche Daten