Mind Bar Bird s Eye View 02/21
Februar 2022 / February 2022
In der heutigen Ausgabe stellen wir Einsatz des DRS BRUX Analyse von Orehab Minds im Therapieverlauf dar. Die BruxChecker wurden über die Schiene tiefgezogen, nachdem die Schiene konsequent für einige Wochen kontrolliert und adaptiert (equilibriert) wurde. Die Patientin verwendete jeweils eine Folie im Schlaf und beim Arbeiten. Die Beurteilung der „Schienen-Okklusion“ gibt wertvolle Hinweise auf einen positiven Therapieverlauf.
Die Daten wurden von Dr. Ksenia Nafigina vom German Implantology Center in Moskau
zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle nach Moskau.
Es wurden zwei BruxChecker angefertigt, beide über die Schiene tiefgezogen. Die Patientin wurde instruiert, einen BruxChecker im Schlaf, den anderen im Wachzustand beim Arbeiten zu verwenden. Die BruxChecker wur den in dem von OREHAB Minds empfohlenen Schema ausgewertet. Die Ergebnisse sind in den folgenden Abschnitten dargestellt:
1. Darstellung der beiden BruxChecker und die nummerische Analyse (Abb. 1a und 1b)
2. BruxChecker Analyse mit DRS BRUX: Die transversale Verteilung (Abb. 2a und 2b)
3. BruxChecker Analyse mit DRS BRUX: Die sagittale Verteilung (Abb. 3a und 3b)
4. BruxChecker Analyse mit DRS BRUX: Die Analyse der Flächen (Abb. 4)
1. Darstellung der beiden BruxChecker und die nummerische Analyse (Abb. 1a und 1b)
Die beiden BruxChecker zeigen erhebliche Unterschiede der Tooth Contact Areas (TCA´s). Während die Schienenokklusion im Wachzustand vorwiegend protrusiv und retrusiv genutzt wird, zeigt sich im Schlaf die gewünschte und angestrebte beidseitige zentrische Abstützung der palatinalen Höcker im Relief der nahezu flachen Schiene. Anteriore Führungen sind zu erkennen (Fig. 1a).
Die von der Patientin zu Beginn der Behandlung angegebenen Symptome wie Kopfschmerzen, Kiefergelenkschmerzen etc. konnten mit der Schiene vollständig eliminiert werden.
Es wurde in der Zwischenzeit mit einer kieferorthopädischen Behandlung im Oberkiefer begonnen – im Unterkiefer wird die Schiene wie bisher verwendet (auch bei der Arbeit). Die Schiene kann zu diesem Zeitpunkt adaptiert werden und eine deutlichere Front-Eckzahnführung konstruiert werden.
Die numerische Analyse stellt die unterschiedliche Nutzung der Schiene im Schlaf und im Wachzustand sehr gut dar (Fig. 1b).
2. BruxChecker analysis with DRS BRUX: The transversal distribution (Fig. 2a and 2b)
Die transversale Verteilung zeigt ein ähnliches Verhältnis zwischen der Anzahl der TCA´s auf der rechten und linken Seite. Die linke Seite wird sowohl im Wachzustand als auch im Schlaf deutlicher verwendet im Vergleich zur rechten Seite (Abb. 2a und 2b).
3. BruxChecker analysis with DRS BRUX: The sagittal distribution (Fig. 3a and 3b)
Die sagittale Verteilung der TCA´s unterscheidet sich für Schlaf- und Wachzustand deutlich.
• Awake: die protrusive und retrusive Bruxieraktivität während der Arbeit kann anhand dieser Verteilung detulich erkannt werden. Die Prämolaren sind nicht aktiv.
• Sleep: die anteriore Kontrolle ist mit 8 TCA´s gegeben; die posteriore Abstützung erfolgt über 6 TCA´s. Diese geringe Zahl posteriorer Kontakte sind mit dem Schienendesign und den vorgenommenen okklusalen Korrekturen zu erklären. Es ist das Ziel dieses Schienentyps, die palatinalen Höcker auf der Schiene zu zentrieren.
4. BruxChecker analysis with DRS BRUX: The analysis of the areas (Fig. 4)
Die Flächenanalyse ergibt für das Bruxieren im Wachzustand ein differenziertes Bild: rechts – anterior finden sich kleine Flächen (<2mm2); diese sind links anterior größer (<6mm2). Auch posterior sind die Flächen unterschiedlich groß (r>l).
Im Schlaf werden anterior eher kleine Flächen produziert, ein Ausreißer (≈15mm2) findet sich links anterior. Die Prämolaren sind beteiligt, links mit etwas größeren TCA´s. Die größten Flächen wurden rechts posterior gemessen.
5. BruxChecker Analysis with DRS BRUX: The graphical analysis (Fig. 5)
Die grafische Analyse kann, wie bereits in mehreren vorangegangenen Birds Eye View Ausgaben dargestellt, zur okklusalen Planung verwendet werden. Die Verteilung der TCA´s im Verlauf des Zahnbogens und hier im Verhältnis zu den aktiven und passiven funktionellen Bögen lässt sich bereits jetzt in dieser Phase der Behandlung gut erkennen. Anterior liegen die Kontakte sowohl im Schlaf als auch im Wachzustand wie geplant auf dem aktiven Bogen. Posterior weitestgehend auf dem passiven zentrischen Bogen. Links posterior ist ein etwas exzentrisch (lingual) liegender TCA zur erkennen – dieser sollte gegebenenfalls entfernt werden.
Die Verteilung der TCA´s im Schlaf ist zufriedenstellen, wenn auch noch nicht optimal. Die Lage entlang des passiven Bogens der posterioren Kontakte ist kein Grund zu einer Veränderung. Allerdings können weitere Einschleifmaßnahmen vorgenommen werden, um die Flächen auf der rechten Seite etwas zu verkleinern.